Das verbreitete Lernzonenmodell des Erfahrungslernens geht davon aus, dass Menschen sich im Laufe ihrer Individuation und Sozialisation eine wachsende Komfortzone erschaffen. Eine Zone also, in der sie sich sicher und den Herausforderungen gewachsen oder gar überlegen fühlen. Aus deren Mitte heraus können sie einen Schritt in die Risikozone wagen und dort neue Lernerfahrungen sammeln.
Die Komfortzone selbst wächst so Wagnis für Wagnis und Schritt für Schritt… Verlässt der Lernende die Komfortzone jedoch zu weit oder bleibt ihr zu lange fern, gerät er in die Chaoszone und er wechselt vom Erlebens- in den Überlebensmodus.
Lernbegleiter*innen sind in diesem Verständnis aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Lernenden erstens über eine Komfortzone verfügen, die sie gut kennen, und dass gewählte „Risiken“ bzw. die Lernschritte der Grösse ihrer Komfortzone entsprechen. Auf diese Weise lernen Menschen ihren Möglichkeiten angemessen und ihre Komfortzone wächst. Wagnisse sind in diesem Verständnis jegliche neuen Erfahrungen, Sichtweisen oder Gedankengänge und sind nicht mit physischer Gefahr zu verwechseln.