• Competition (Leistung vergleichen)
  • Challenge (Selbstwirksamkeit)
  • Commitment (sich in Verbindung zum Ganzen wahrnehmen)

Drei Strategien für Sinnfindung und Identifikation

Vielleicht kann man diese drei Strategien zur Sinnfindung evolutionär ordnen, dann stünde

Competition

zuunterst – vielleicht wäre sie auch die einfachste. Jedenfalls ist die vergleichende Leistung weit verbreitet, insbesondere im Sport und in Ansätzen der Pädagogik und der Erwachsenenbildung. Es liegt vielen Menschen offensichtlich nahe, Motivation und damit auch Sinn für ihr Handeln aus dem Leistungsvergleich mit anderen zu ziehen. Voraussetzung für Competition ist die Möglichkeit, sich zu messen (und zu siegen) und eine Konkurrenz, die auf einem ähnlichen Niveau spielt.

Challenge

bedarf eines höheren Masses an Identifikation mit der Tätigkeit, weil das Feedback oft nicht von aussen kommt oder Rückmeldungen von aussen wenig zählen. Sei es, dass es keine Gelegenheit gibt, sich mit anderen zu messen, sei es, dass vor allem die eigenen Massstäbe von Bedeutung sind. Challenge funktioniert ähnlich wie Competition, nur misst man sich an seinen eigenen bisherigen Leistungen und seinem eigenen Potenzial. Das gilt für ganze Organisationen wie für Einzelpersonen oder Teams. Auch für Challenge sind Erfolge von grosser Bedeutung und nähren das sinnstiftende Gefühl der Selbstwirksamkeit. Challenge kann insofern als höhere Form der Sinnfindung angesehen werden, da sie sich durch ein höheres Mass an bewusster Auseinandersetzung mit der Tätigkeit an sich, mit den Kriterien der Bewertung, der Wirksamkeit und der Qualitätssteigerung sowie der eigenen Leistungsfähigkeit auszeichnet.

Commitment

ist ein Weg zur Sinnfindung, der nur bedingt über Leistung im Sinne von Qualität und Quantität führt, diese aber im Idealfall als selbstverständlich erachtet, weil der eigene Beitrag im grösseren Kontext gesehen wird und man sich in den Dienst desselben stellt. Entscheidendes Kriterium ist weniger die eigene Performance als die Passung in das übergeordnete Ganze. In der Regel führt Commitment zur Übernahme von mehr Verantwortung auch für gemeinnützige Zwecke oder in Organisationen für die Erfüllung von Schnittstellenfunktionen oder Zielen der Organisation, statt nur der Abteilung. Commitment führt somit zu einer Relativierung der eigenen Position zugunsten einer Verpflichtung für das Gemeinwohl respektive der übergeordneten Ziele.

Weiterführendes:

Buch Führung lernt man draussen

Beitrag zur Gruppendynamik

Related Posts

Gedanken rund um «Sorge»

Florian Häfner in der Reflexion rund um Sorge, Verantwortung. Woran misst du den Wert deiner Beiträge?

Das Spiel der Kräfte

Reto Bühler in der Auseinandersetzung zum Werkstätten-Thema im Oktober 2023

Feldwahrnehmung – generative listening

Florian Häfner und Andrea Zuffellato im Fachgespräch rund um Feldwahrnehmung und generative listening

Jahrestraining mit Aufstellungsarbeit

Christa Zeilinger und Sandra Gloor geben im Interview Einblick in das Jahrestraining mit Aufstellungsarbeit.

Leave a Reply